Caesar Salad

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Für mich ist das die Entdeckung des Sommers.
Im ARD-Podcast „Fast Food long Story“, den ich auf einer meiner langen Fahrradtouren gehört habe, wurde die Geschichte von Caesar Cardini und der Entstehung des Caesar Salad erzählt. Caesar Salad war für mich bis dahin eher Füllmaterial für Speisekarten, wenn Platz darauf frei aber keine Ideen für bessere Gerichte mehr vorhanden waren. Mit der richtigen Zutatenliste und der hundertjährigen Geschichte im Kopf hat sich das schlagartig geändert. Gerne werden wir zukünftig die Tradition des Caesar Salad besser pflegen und uns an das Original-Rezept halten.


Er wurde in Mexiko erfunden – und der Alkohol war schuld daran.
Der Caesar Salad wurde nicht in Italien erfunden, wie man anhand der Zutaten vermuten könnte. Vielmehr wurde er am 4. Juli 1924 im mexikanischen Tijuana zum ersten Mal zubereitet. Dies geschah mitten in der Prohibitionszeit, als in den USA der Ausschank von Alkohol verboten war. Amerikaner strömten damals in Scharen nach Mexiko, um dort Alkohol zu trinken, zu feiern, zu spielen und gut zu essen. Gut gegessen wurde damals im „In-Italiener“ seiner Zeit, dem Restaurant Caesar’s. Es wurde von Caesar Cardini geführt, einem italienischen Einwanderer und Improvisationskünstler. Als an diesem Unabhängigkeitstag der Gästeansturm enorm und die Küche fast leer gekocht war, zauberte Cardini aus den letzten Zutaten einen Salat, der frisch, herzhaft und unerwartet war.

Die Zubereitung am Tisch – ein Zeichen von Frische.
Was den Caesar Salad inden folgenden Jahren einzigartig machte, war die Zubereitung direkt am Tisch. Cardini mischte das Dressing vor den Augen der Gäste – eine Show, die gleichzeitig Vertrauen schuf, da sie die Frische der Zutaten demonstrierte. Das Vertrauen in die Zutaten war für die Menschen damals ein großes Thema. Die Maul- und Klauenseuche, die lange in den USA grassiert hatte, klang gerade erst ab, weshalb die Angst vor krankheitserregenden Lebensmitteln noch groß war.

Wer war der Erfinder wirklich?
Bis heute wird über die wahre Urheberschaft des Caesar Salads diskutiert.
Viele schreiben die Erfindung Caesar Cardini zu, dem Namensgeber und Gastgeber der legendären Nacht.
Andere Stimmen behaupten, sein Bruder Alex Cardini, ebenfalls Koch, habe das Rezept entwickelt.
Wieder andere führen den Ursprung auf Mitarbeiter des Restaurants zurück, die vielleicht alte Familienrezepte weiterentwickelten.
Unstrittig ist jedoch, dass der Salat im Umfeld des „Caesar’s“ entstand – als multikulturelles Gericht aus italienischen, mexikanischen und britischen Einflüssen.

Conrad Hilton machte ihn weltweit bekannt.
Der Hotelier Hilton gehörte damals auch zu Caesars Gästen und begeisterte sich sofort für den Salat und dessen Zubereitung. So sehr, dass er ihn zu einer festen Größe im Roomservice seiner Hotels machte. Damit erlangte der Caesar Salad weltweit Bekanntheit und ist heute auf fast jeder Speisekarte, zu finden.

Zutaten, Zubereitung und heutiger Stolz
Der klassische Caesar Salad wird noch immer fast unverändert so serviert, wie er vor 100 Jahren entstanden ist.
– knackige Römersalatblätter
– cremiges Dressing aus rohem Ei, Olivenöl, Knoblauch, Worcestershire-Sauce, Sardellenpaste, Limettensaft und frisch geriebenem Parmesan.
– geröstete Brotscheiben statt kleiner Croutons, damit man den Salat mit den Fingern essen kann.
Im Restaurant Caesar’s in Tijuana wird diese Tradition bis heute gepflegt. Die Kellner bereiten den Salat noch immer direkt am Tisch zu – mit derselben Eleganz wie damals. Für die Stadt ist er ein Symbol des Stolzes – ein Gericht, das aus improvisierten Zutaten zu einem weltbekannten Klassiker wurde und heute Teil des kulturellen Erbes von Tijuana ist.
Zum 100-jährigen Jubiläum wurde der Caesar Salad 2024 wie ein Star gefeiert: mit Festivals, Spitzenköchen und Veranstaltungen, die zeigten, dass er weit mehr als ein einfaches Rezept ist – er ist Geschichte, Kultur und Genuss in einem.

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